Ahnenforschung Guercke

Geschichte Niederschlesiens

Herrschaft

Bis 1333 war Schlesien in viele kleine Herzog- oder Fürstentümer aufgeteilt. Danach übernahmen die Könige von Böhmen das Land. 1527 wurde Schlesien dann Teil der Habsburger Monarchie und gehörte damit zu Österreich. 1742 besetzt Friedrich II (Friedrich der Große) Schlesien, und seit daher gehörte es zu Preußen.

Religion

Ab 1540 breitete sich die Reformation in Schlesien aus, und Niederschlesien wurde weitgehend evangelisch. Dies führte ab 1600 zunehmend zu Konflikten mit der Krone in Wien, welche die katholische Religion unterstützte. Das Ergebnis war der dreißigjährige Krieg von 1618 - 1648. In dieser Zeit wurden die evangelischen Kirchen zwangskatholisiert und die evangelischen Pfarrer ausgewiesen. Das Abhalten evangelischer Gottesdienste wurde verboten. Eine Ausnahme bildeten 3 im Westfälischen Friedensvertrag durch schwedischen Druck gebildete evangelische Friedenskirchen in Glogau, Jauer und Schweidnitz. Ca. 30 000 Schlesier flüchteten in dieser Zeit nach Polen, wo Religionsfreiheit herrschte. Andere benutzten sogenannte Grenzkirchen in Sachsen und Brandenburg. 1709 wurden dann noch 5 Gnadenkirchen für Evangelische eingerichtet, dazu gehörten Freystadt und Sagan. 1742 eroberte Preußen Schlesien und führte Religionsfreiheit ein, allerdings beließ man der katholischen Kirche die Gotteshäuser, die Evangelischen mussten sich neue bauen.

Besiedlung

Schlesien war seit dem 5. Jht. slawisch. Nachdem im 12. Jht. Schlesien von der polnischen Krone unabhängig wurde, forcierten die lokalen Fürsten deutsche Ansiedlung. So entstanden im 12. Jht. ca. 1500 deutsche Ansiedlungen mit ca. 150 000 Siedlern aus den Niederlanden und aus Niederdeutschland. Dazu wurden Klöster für die Christianisierung gegründet. 1241 wurden die Mongolen in der Schlacht bei Liegnitz zurückgedrängt. Sie verließen Schlesien unter Vernichtung vieler Dörfer. Daraus entstand ein erneuter Siedlerbedarf, der durch Zuzug aus Mitteldeutschland und Franken befriedigt wurde. So erwarb 1250 die Glogauer Kirche Dörfer und 1270 wurden Sprottau und Freystadt nach deutschem Recht auf slawischen Siedlungen gegründet.

Kriege

Der dreißigjährige Krieg sah Wallenstein von Böhmen kommend Schlesien besetzen und teilweise verwüsten. Als Herzog von Sagan übernahm er einen Teil Niederschlesiens ins Eigentum. Wechselweise durch kaiserliche oder durch schwedische Truppen wurde das Land und die Dörfer zerstört. - 1742 besetzte Preußen Schlesien. Das nahm Kaiserin Maria Theresia aber nicht so hin und in der Folge gab es drei Kriege mit Preußen, unter anderem den siebenjährigen Krieg 1756 - 1763. - 1805 besetzen 50 000 Franzosen unter Napoleon Schlesien. Glogau blieb eine französische Festung bis zum Ende Napoleons. - Der 2. Weltkrieg brachte dann Zerstörung und Vertreibung über das Land.